Sobald man in Deutschland über Flüchtlinge, Asylpolitik und Integration spricht, erhitzen sich die Gemüter. Die Debatte wird sehr emotional geführt. Bei genauerer Betrachtung muss man feststellen, dass man gar nicht mehr von einer „Debatte“ sprechen kann. Sowohl vom linken als auch vom rechten Rand wird oftmals nur gebrüllt. Es fallen Parolen wie „links-grün versifft“, „Nazi“ oder auch „Deutschland den Deutschen“ bzw. „Vielfalt statt Einfalt“. Rechtspopulisten gehen gegen die Islamisierung in vielen großen deutschen Städten spazieren. Liberale Bürger besuchen Konzerte gegen rechts.
Lange nicht mehr wurden Weltanschauungen so emotional nach außen getragen wie in den letzten Jahren. Doch leider beschränkt sich der Umgang damit auf das bloße Herausbrüllen der eigenen Meinung. Beide Seiten – links wie rechts – haben kein Interesse an der Wahrheit, an Fakten und an einem ergebnisoffenen Austausch. Beide Seiten schließen es von vornherein aus, etwas von der Gegenseite zu lernen und die eigene Haltung teilweise zu überdenken und anzupassen. Beide Seiten sind davon überzeugt, die ultimative Wahrheit zu kennen und die Gegenseite überzeugen zu müssen. Falls dies nicht geht, werden Vertreter anderer Meinungen überschrien und mundtot gemacht.
Uns ist klar, dass wir mit unserer kleinen Sendung in der Nische des Internets und des Lokalradios die Gesellschaft nicht ändern können. Dennoch möchten wir mit unserem Talk über den Rechtsruck in Deutschland beispielhaft vorangehen. Aus diesem Grund führen wir den Hörern vor, wie man sachlich über ein kontroverses Thema ergebnisoffen sprechen kann. Wir haben uns die ersten vier Thesen von PEGIDA angeschaut und kritisch darüber diskutiert. Einige Punkte fanden wir unproblematisch und halten sie für sinnvoll. Andere Punkte sehen wir kritisch und stufen sie als rechtspopulistisch ein. Diese Einschätzung begründen wir, ohne jemanden persönlich anzugreifen.
Wir sprechen uns dafür aus, dass man Probleme mit dem Islam und der Asylpolitik genauso offen anspricht, wie man Rechtspopulisten und Nazis als solche (zurecht) benennt.
Hier hört ihr unser Special „PEGIDA: eine sachliche Diskussion“:
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Ich schätze, es besteht kein Grund zur Debatte. Jede Person muss wirklich einen fairen und gerechten Blick auf alle haben.
Danke für den Kommentar! Sicherlich kein schlechter Gedanke, aber ich vermute, dass jeder etwas anderes unter “fair und gerecht” versteht, sodass es letzlich doch wieder in einer Diskussion mündet. 😉