Kinder müssen teilweise unter schlimmsten Verhältnissen aufwachsen. Ein Kind drogenabhängiger Eltern beispielsweise erlebt von Beginn an die Abgründe menschlicher Existenzen. Wenn die Mutter bereits während der Schwangerschaft Drogen konsumierte, trägt das Kind wohlmöglich körperliche und psychische Schäden davon, unter denen es zu leiden hat. Oftmals erleben solche Kinder Gewalt und Verwahrlosung, weil die Sucht der Eltern für diese im Vordergrund steht. Unter gewissen Bedingungen kann das Jugendamt – vorausgesetzt, es erfährt von diesen Zuständen – den Eltern ihr Kind wegnehmen und ihnen das Sorgerecht entziehen. Im Heim oder in einer neuen Familie können weitere schlimme Erfahrungen für das Kind verhindert werden. Doch oftmals sind Kinder aus solchen Problemfamilien dauerhaft geschädigt. Sie sind verhaltensauffällig und werden nicht selten kriminell, wenn sie ins Jugendalter kommen.
Eine radikale Antwort auf solche Zustände könnte ein Verbot für bestimmte Bevölkerungsgruppen wie z.B. Drogenabhängige sein, sich fortzupflanzen. Gewisse Menschen, die ihr Leben nicht im Griff haben, sind nicht in der Lage, die Verantwortung für ein neues Leben zu tragen und es erfolgreich aufzuziehen – so könnte die These lauten. Ein gar nicht erst existentes Leben sei besser, als ein schlechtes Leben voller Leid und Problemen.
Doch diese Forderung entpuppt sich auf den zweiten Blick als populistisch, ungerecht, diskriminierend und in der Praxis nicht umsetzbar. Gleiches gilt für ein Fortpflanzungsverbot für andere Bevölkerungsgruppen wie Behinderte. Dennoch sprechen wir in der kommenden Sendung über Argumente, die sowohl dafür als auch dagegensprechen – weil solche Forderungen existieren und eine seriöse und sachliche Reaktion verdienen. Nur in einem offenen Diskurs ohne Denkverbote, kann man zu vernünftigen Schlüssen kommen, die alle Eventualitäten berücksichtigen.
Unsere nächste Sendung mit dem Titel „Reproduktive Freiheit“ läuft am kommenden Sonntag, den 13.08.2017 um 19:04 Uhr auf Radio 91.2 und ist dann auch hier auf der Homepage als Podcast abrufbar.