Vieraugengespräch Zum Thema Wer hat Schuld am Amoklauf?

Wer hat Schuld am Amoklauf?

Amoklauf

Am 22. Juli 2016 fand in Deutschland der bislang letzte Amoklauf statt. Im Olympia-Einkaufszentrum in München erschoss der 18-Jährige neun Menschen – ausschließlich Jugendliche – und verletzte vier weitere. Zudem verletzten sich mindestens 32 Menschen während der Flucht vor dem Täter. Mit einem Großaufgebot durchkämmte die Polizei gut zweieinhalb Stunden die Stadt, bevor sie den Täter fand. Um der Festnahme zu entgehen, erschoss sich der Täter.
Diese Tat reiht sich in eine Liste weiterer Amokläufe ein, die sich in Deutschland ereigneten.
Am 14. Juni 2000 erschoss der Dortmunder Amokläufer Michael Berger drei Polizisten und anschließend sich selbst, als er zufällig von einem Streifenwagen angehalten wurde. Er war depressiv, wurde von seiner Freundin verlassen, war ein Waffenfan und in der rechtsradikalen Szene sehr aktiv.
Einer der bekanntesten Amokläufe ist jener vom 11. März 2009 in Winnenden und Wendlingen am Neckar. Dabei stürmte der Täter u.a. die Albertvill-Realschule, tötete 15 Menschen und verletzte elf weitere zum Teil schwer. Nach einer mehrstündigen Flucht vor der Polizei tötete sich der Täter selbst.

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Bei diesen drei beispielhaften Fällen lassen sich gewisse Regelmäßigkeiten erkennen. Die Täter suchten sich einen bestimmten Personenkreis als Ziel aus. Sie hatten psychische Probleme, waren Außenseiter und brachten sich zum Schluss selbst um. Doch warum sie sich dafür entschieden, einen Amoklauf durchzuführen, ist nicht immer eindeutig zu benennen.
Schnell werden die mittlerweile schon obligatorischen Forderungen nach strengeren Waffengesetzen und einem Verbot von sogenannten Killerspielen laut. Doch ob eine Umsetzung dieser Forderungen künftig wirklich zu weniger Amokläufen führen wird, ist höchst umstritten.
Doch was kann man stattdessen unternehmen, um frustrierte Menschen von einer solchen Tat abzubringen? Und wer ist letztlich schuld an einem Amoklauf? Nur der Täter? Seine möglicherweise unaufmerksame Familie? Die Politik? Die Mitschüler/Kollegen, die ihn ausgegrenzt und gemobbt haben? Oder doch eine Mischung aus allen?

Darüber sprechen wir in der kommenden Ausgabe des Vieraugengesprächs. „Amokläufer und die Schuldfrage“ veröffentlichen wir am Sonntag, den 13. November ab 12 Uhr hier auf der Homepage und bei iTunes. Am selben Abend um 19:04 Uhr strahlt der Dortmunder Lokalsender Radio 91.2 unsere Sendung aus. |von Stefan Seefeldt

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